7 Fragen an

7 Fragen an… Manuel Francescon

Nicht nur „Anomalia“-Sprecher, sondern im Grunde der Vater allen „Anomalia“-Schaffens: Manuel Francescon (Foto: manuelfrancescon.de)
Hallo, wer bist du und was machst du bei „Anomalia“?

Mein Name ist Manuel. Ich habe die große Ehre, eine Rolle bei Anomalia zu sprechen.  

Du bist der ehemalige Dozent eines Großteils unseres Teams – erinnerst du dich noch an die Sprecher-Anfänge von Lars, Ann-Christin und Co.? Natürlich sind wir auch offen gegenüber jeder Form der Anekdote! 🙂 

Ich muss gestehen, dass ich mich nicht an alle ehemaligen Teilnehmer meiner Kurse erinnere. In diesem Fall ist es anders: schon früh zeigte sich, dass hier Leute am Start sind, die den Arsch hochkriegen und wirklich etwas wollen. Eigentlich stammen die Anomalias aus zwei unterschiedlichen Kursen, die dann später zusammengeführt wurden. Besonders deutlich habe ich den Kursraum im Seitengebäude in Erinnerung, auf den ganztägig die Sonne prallte – sodass wir bei etwa 60 Grad Celsius Unterricht abhielten. Schweißgebadet befassten wir uns mit Ausspracheregeln, diversen Sprechstilen und Texten über Wikinger, Sylphen, Sexmuffel und Elektrolytkondensatoren. Aber das Eindrucksvollste war, dass wir viel gelacht haben und unsere eigenen Insider-Gags hatten, wie z. B. die dauerhaft fehlende Teilnehmerin, die nicht kommen kann, weil sie heute Taff auf Pro7 moderieren muss. Sowas bleibt natürlich hängen, weil es eben nicht immer so spaßig läuft wie mit diesem Kurs. Ebenso mit dem Kurs von Ann-Christin, der mir zum Abschied eine Karikatur von meinem Lieblingscartoonisten schenkte, die bis heute prominent über meinem Esstisch hängt. Sowas vergisst man nie.
Genau wegen solcher Menschen mache ich diesen Job.

Wie war es für dich während der Aufnahmen nun auf der anderen Seite zu stehen und die Früchte deiner Arbeit live mitzuerleben – Fluch und Segen zugleich?

Ein Fluch überhaupt nicht! Denn die Geister die ich rief sind ja durchweg positiv!
Im Studio zu stehen und Texte oder Rollen einzusprechen ist schließlich mein Beruf. Da hätte ich es eher als Beleidigung aufgefasst, wenn ich nicht gefragt worden wäre. Zum Glück kann ich den Dozenten in mir (meist) abschalten und mich der Gruppe unterordnen. Was zählt ist die Teamarbeit – nur so kann man ein gutes Ergebnis erzielen. Da sich die ehemaligen „Schüler“ alle sehr gut weiterentwickelt haben und mit großer Leidenschaft und Professionalität an die Sache herangehen, ist es für mich ein inneres Blumenpflücken, alle bei der Arbeit an Anomalia erleben zu dürfen.
Ein bisschen fühle ich mich dann wie Obi-Wan Kenobi.

Woher kommt eigentlich deine fanatische Vorliebe für Cola Light?

Lange Geschichte. Hat was mit einer verflossenen Liebe zu tun. Da gab es meist nur Cola–light im Kühlschrank. Anfänglich schmeckte das Zeug widerlich, doch dann gewöhnte man sich dran – und heute denke ich bei jedem Schluck an die schönen Zeiten mit meiner großen Liebe.
Die Wahrheit sieht anders aus: ich mag keinen Kaffee, muss aber trotzdem wach und fit bleiben. Crystal-Meth lehne ich ab, bleibt also nur Cola-light, wenn ich nicht noch fetter werden will.

Kommen wir zu deiner Rolle – du bist in unserem Hörspiel als Malcolm zu hören. Der Futuro genießt in Anomalia einen eher zweifelfhaften Ruf. Wie würdest du ihn selbst und seine Stellung innerhalb der Gesellschaft Anomalias beschreiben? 

Eigentlich haben alle Angst vor ihm bzw. vor seinem Humor. Er ist cool, findet immer eine Lösung und ist ganz klar ein Alpha-Tier.
Manchmal habe ich das Gefühl, da wurde mir eine Rolle auf den Leib geschrieben. Zumindest auf den Leib, den ich gerne hätte.

Dein Hörspiel-Held aus der Kindheit 

Komplizierte Frage. Bei uns zuhause gab es statt Bilderbüchern Kunstbildbände, statt Hörspielen klassische Musik. Am ehesten geht da wohl Peter aus Peter und der Wolf als Hörspiel-Held durch.
Bis heute habe ich das Gefühl, dass Raumgleiter und Strahlenkanonen die Geschichte ordentlich aufpeppen könnten.
Nieder mit Dir, Du böser, böser Wolf!! Nimm das!!

Berühmte letzte Worte…

Ein Hörspiel zu schreiben, es aufzunehmen und zu schneiden – das ist Leben. Alles andere ist nur warten.