7 Fragen an

7 Fragen an… Ann-Christin Blum

Ann-Christin Blum – Sprecherin, Regisseurin, Autorin, Grafikerin, Mädchen für alles …
Oh hallo, noch ein bekanntes Gesicht. Und was machst du hier in der Rubrik „7 Fragen an…“?

Ich würde mal fast vermuten, dass die Rolle, die ich bei Anomalia spreche tatsächlich wichtig genug ist. *yes* 😀

PS.: Diese Zeichnung trifft mich wirklich ganz wunderbar

Kommen wir doch gleich zu deiner Rolle Melanie Cross, wie würdest du sie mit vier Adjektiven beschreiben?

Ich würde Melanie als fröhlich, emphatisch, engagiert und zuverlässig beschreiben.

War Melanie von Anfang an die Figur, die du sprechen wolltest oder war es letztendlich purer Zufall?

Tjajaaaa… Zufälle gibts, nicht wahr… 😉 Tatsächlich stammt die Rolle „Melanie Cross“ sogar aus meiner eigenen Feder. Als wir begonnen haben unsere Geschichte zu schreiben, wurde mir sehr schnell klar, dass ein paar weibliche Charaktere fehlten. Bis dahin bestand der Hauptcast aus 6 Männern und einer Frau, was bei einem Skript-Team aus drei Herren und mir auch irgendwo nachvollziehbar war. Ganz am Anfang war sogar unsere Elisabeth Ambrose ein Mann, was wir dann ja aber (zum Glück) auch geändert haben. Das ich die Rolle der Melanie am Ende auch selbst sprechen „durfte“, freut mich natürlich umso mehr.

Melanie war in ihrer früheren Clique ein Mitläufer und hatte nicht den Mut deren Mobbingverhalten gegenüber anderen zu widersprechen bzw. hat es gebilligt. Kannst du ihr Verhalten auf eine gewisse Weise nachvollziehen?

Diese Frage ist für mich ein zweischneidiges Schwert. Ich war früher eher jemand, der auf der „gemobbt-werden“ Seite stand. Damals hätte ich gesagt: Nein! Sie hätte sich definitiv dagegen stellen sollen.
Heute bin ich aber um einiges älter und (ich hoffe) auch reifer, daher weiß ich, dass es gerade in diesem Alter extrem schwer ist, seinen Platz zu finden und dann oft auch die Angst des Zurückgewiesen-werdens eine große Rolle spielt. Das eigene Selbstbewusstsein ist kaum vorhanden und man sucht den Rückhalt durch andere. Dann guckt der ein oder andere sicher lieber nur zu und sagt nichts, um zu verhindern, dass man selbst in den Fokus der Mobber gerät.

Du spielst ja auch Theater, wie hilft dir die Erfahrung auf der Bühne beim Einsprechen deiner „Anomalia“-Rolle?

Natürlich macht es die Theater-Erfahrung um einiges leichter, sich in die Rolle einzufinden. Den ein oder anderen Kniff habe ich mir da im Laufe der letzten 17 Jahren schon abgeguckt 😉
Aber auch in anderen Bereichen helfen diese Erfahrungen. Es spielt z.B. auch eine Rolle beim Schreiben der Skripte. Aber wo es mir aber am meisten hilft, ist in der Regie. Ich wage zu behaupten, dass ich ganz gut erklären kann, wie ich mir die einzelnen Charaktere und deren Emotionen vorstelle und wie wir, als Regie-Team, die verschiedenen Sprecher so anleiten können, dass genau das am Ende auch zu hören ist.

Was ist interessanter für dich: die Arbeit als „Anomalia“-Sprecherin oder die Arbeit „hinter den Kulissen?

Puuhh… das ist eine schwere Frage.
Ich glaube interessanter ist die Arbeit hinter den Kulissen. Einfach weil dieses ganze Projekt so umfangreich ist und man dabei so viel neues für sich lernen und daran wachsen kann. Ich hätte früher auch nie gedacht, dass ich mir mal Gedanken über einen Imagefilm für eine Crowdfunding-Kampagne machen, oder die ideale Formatierung für Hörspiel-Skripte suchen müsste.
Dennoch ist das Sprechen weiterhin mein großer Traum. Ohne dieses Element würde für mich definitiv etwas fehlen! Und wer weiß was die Zukunft noch so bringt 😉

Berühmte letzte Worte?

veni, vidi, violini
ich kam, sah und vergeigte.