Hallo, wer bist du und was machst du bei Anomalia?
Hallo, mein Name ist Angelika Osusko und ich bin Sprecherin aus Mühlhausen in der Nähe von Heidelberg. Ich durfte gleich zwei sehr unterschiedlichen Anomalia-Charakteren meine Stimme leihen, Monica Summers – der verstorbenen Mutter von Pete Summers und Citania – der Anführerin der Futuros.
Wie kamst du zum Sprechen?
Ich arbeite zwar bereits seit einigen Jahren hauptberuflich als Sprecherin, kam aber ursprünglich als Quereinsteigerin in die Branche. Davor war ich viele Jahre als Marketing Manager für unterschiedliche Unternehmen tätig und habe unter anderem Audioprojekte koordiniert und Webinare moderiert. Meine Faszination für gute Rhetorik und mein Bewusstsein für die magische Wirkung der Stimme waren schon immer recht groß.
Zum Sprechen kam ich letztendlich, weil ich meine rhetorischen und stimmlichen Fähigkeiten ausbauen und meine bis dato private Leidenschaft für das Vorlesen von (Kinder-)Geschichten vertiefen wollte.
Nach einem 1-wöchigen Sprecherkurs gab es dann kein Zurück mehr. Der Rest ist Geschichte.
Deine Einsätze im Sprechbereich sind vielfältig. Von Werbung über E-Learning bis hin zu Hörbüchern und Hörspielen ist alles dabei. Was macht dir persönlich am meisten Spaß bzw. wo blühst du so richtig auf?
Gerade diese Vielfalt und Mischung ist es, die mir großen Spaß bereitet. Letztendlich geht es ja immer darum, mit seiner Stimme andere Menschen zu erreichen und Ihnen eine konkrete Botschaft näher zu bringen. Und je nach Genres und Projekt verlangt Dir das – im Hinblick auf Sprechweisen, Tonalitäten, Artikulation, Emotionen usw. – ganz Unterschiedliches ab. Genau das macht diesen Beruf so anspruchsvoll, aber auch abwechslungsreich.
Aber, wo ich am meisten aufblühe? Ganz klar, einem Charakter seine Stimme leihen zu dürfen und damit Teil einer spannenden Geschichte zu sein ist schon etwas ganz Besonderes. Sich in teilweise „krasse“ Rollen und Charaktere reinzufühlen und den Emotionen dabei freien Lauf zu lassen ist nicht nur eine große Herausforderung sondern macht auch unglaublich viel Spaß.
Kommen wir zu deiner Rolle bzw. zu deinen Rollen: du sprichst einmal Petes verstorbene Mutter Monica Summers und zum anderen Citania, die Anführerin der Futuros.
Welches Frauenbild verkörpern diese beiden weiblichen Charaktere in deinen Augen?
Monica Summers ist die liebevolle und fürsorgliche Mutter von Pete Summers, die stets um das Glück der Familie bedacht ist. Ihr Tod wirft Pete völlig aus der Bahn, gleichzeitig plagen ihn starke Schuldgefühle. Seinem Vater macht er ebenfalls große Vorwürfe, sich nie um seine kranke Mutter gekümmert und sie beide im Stich gelassen zu haben. Citania ist die taffe und äußerst clevere Anführerin der Futuros. Sie ist sehr selbstsicher, recht kühl, aber auch diplomatisch sehr geschickt und trifft die finalen Entscheidungen.
Welche der beiden Rollen fiel dir im Endeffekt beim Sprechen leichter und warum?
Spontan würde ich sagen, die Rolle der fürsorglichen und warmherzigen Mutter Monica Summers, weil ich bei ihr etwas mehr Überschneidungen zu mir selbst sehe. Aber auch in dieser Rolle gab es einige Szenen, in denen mir ein hoher Körper- und Stimmeinsatz abverlangt wurde. Beispielsweise als sich Pete mehreren Simulationstests unterziehen muss und es zu einigen sehr emotionalen und dramatischen Szenen zwischen ihm und seiner Mutter kommt.
Bei Citania war das Herausfordernde, konstant in dem taffen, abgeklärten und kontrollierten Sprachmodus zu bleiben. Emotionen setzt Citania nur sehr sparsam und sehr gezielt ein, was diese Rolle für mich natürlich unglaublich spannend gemacht hat. Wenn meine Sprache zwischendurch zu nett oder zu sanft wurde, habe ich aber dank der wunderbaren Regie dann immer wieder recht schnell in die kühle Citania-Spur gefunden.
Dein Hörspiel-Held aus der Kindheit?
Bibi Blocksberg und der Pumuckl.
Berühmte letzte Worte…
Gib nie etwas auf, an das Du jeden Tag denken musst.