Hallo, wer bist du und was machst du eigentlich bei Anomalia?
Ich heiße Philip, bin 35 Jahre alt, Erzieher, Zeichner, Texter, Schauspieler und vor allem Sprecher. Bei Anomalia darf ich Carlos Botticelli eine Stimme geben.
Deine Liebe zum gesprochenen Wort entstand wie?
Schon als Kind saß ich jeden Tag Stunden vor dem Kassettenrekorder und sog die Geschichten auf. Den Rest der Zeit las ich oder kreierte eigene Geschichten… Da war der Schritt vom Konsumenten zum Schöpfer und Sprecher irgendwann ein völlig natürlicher.
Du bist gelernter Erzieher – wie viel Kindergarten steckt manchmal in einer Hörspiel-Produktion?
Ein Haufen eigenwilliger Kindsköpfe, die nur spielen wollen, ständig nach Süßem verlangen; zusammengepfercht in wenigen Räumen und zwei sind immer die Spielverderber, weil sie alles besser zu wissen glauben… – nein, es steckt gar kein Kindergarten in einer Hörspielproduktion oder Anomalia im Speziellen!
Kommen wir zu deiner Rolle in „Anomalia“ – du sprichst mit Carlos Botticelli einen Charakter mit zwei Gesichtern, wie würdest du Carlos und sein „Doppelleben“ beschreiben?
[Spoiler] In meinen Augen ist Carlos ein vom Schicksal gebeutelter Mann, der mehr oder weniger zufällig in seine Rolle im Anomalia-Gefüge hineingeraten ist. Er wurde der „Mann fürs Grobe“. Darin ist er leider so gut, dass auf einen Auftrag der nächste folgt und er – der scheinbar freundliche Geschichtenerzähler der Kinder – als Auftragskiller und perfider Folterspezialist einen undurchsichtigen Weg beschreitet…
Für mich als Sprecher ist dieses Doppelleben aber natürlich ein tolles Geschenk. Schade, dass Carlos erst relativ spät mehr Gewichtung in den Anomalia-Folgen erhält.
Ist Carlos in seinem Handeln deiner Meinung nach lediglich eine Marionette anderer oder ein kluger Kopf, der genau weiß, wie der Hase läuft?
Carlos ist nicht dumm. Sicher nimmt er Aufträge an, muss sie scheinbar annehmen und vermutlich hasst er sich für seine Vorgehensweisen oft selbst, aber ich denke, dass letztlich er selbst es ist, der am längeren Hebel sitzt…
Dein Hörspielheld aus der Kindheit.
Bibi Blocksberg – womöglich die Carlos Botticelli von Neustadt?
Berühmte letzte Worte…
„Wenn das Leben sinnlos ist, wie lässt sich dann die Buchstabensuppe erklären?“ (Stewart Konigsberg)