7 Fragen an

7 Fragen an… Christopher Kussin

Nicht nur im wahren Leben Vater – Christopher Kussin spricht Kyle Miller. (Pressefoto)
Hallo, wer bist du und was machst du eigentlich bei „Anomalia“ ?

Hi, mein Name ist Christopher Kussin, aber nennt mich bitte einfach Chris. Ich bin Sprecher für Synchron, Voice-Over, Werbung und vieles Anderes aus Nürnberg. Ich durfte in Anomalia „Kyle Miller“, den leiblichen Vater von Scott und dem „Ziehvater“ von Jake, meine Stimme geben.

Wie kamst du zum Sprechen?

Puh, das ist eine gute Frage. Die Leidenschaft dafür war bereits früh vorhanden. Als Kind der Generation Anime ist man durch einige TV-Formate wie Animania auch über die Stimmen hinter den Animes gestoßen. Später in der Schule habe ich dann angefangen Theater zu spielen, Gedichte zu rezitieren und bin so an der Schauspielerei hängen geblieben. Doch getraut etwas aus meiner Stimme zu machen, die ich bisweilen absolut ungeeignet fand, oder gar in die Fußstapfen von Tommy Morgenstern oder Daniel Schlauch zu treten hatte ich nie. Irgendwann dachte ich: „Wenn ich das jetzt nicht mache, wann mache ich es dann? Mache ich es überhaupt? Was hält mich davon ab?“ Also habe ich recherchiert was für einen erfolgreichen Sprecher wichtig ist – denn eines ist klar: Eine schöne Stimme, und das lässt sich echt vielfältig auslegen, macht einen noch lang nicht zu einem guten Sprecher. Nach einigen (es waren sehr viele um ehrlich zu sein) Schauspielunterrichtseinheiten (herrje ein langes Wort) und etlichen Workshops, rund um die verschiedenen Bereiche des Sprechens, bin ich nun endlich seit ein paar Jahren als Sprecher unterwegs. Es ist ein toller Beruf und es macht jeden Tag aufs neue Spaß mit netten Kollegen in Kontakt zu kommen, die diesen Job genauso lieben wie man selbst.

Eine Rolle, die du unbedingt einmal synchronisieren / sprechen möchtest?

Ach herrje, ich glaube einen Fiesling der Kategorie Joker oder Bane oder was eher lustig-sarkastisches wie Deadpool.

Was ist interessanter für dich, eine bestehende Figur zu synchronisieren oder eine Hörspielfigur zum Leben zu erwecken?

Es ist beides sehr interessant. Aber um ehrlich zu sein bietet mir das Hörspiel ein bisschen mehr Freiheiten. Im Synchron darf man nicht den Charakter und den Schauspieler, der auf dem Bild zu sehen ist, überspielen. Man muss ihm quasi „dienen“ oder unterstützen. Zudem muss man extrem auf Timing achten, um die Illusion zu wahren. Das schränkt im Spiel etwas ein. Beim Hörspiel ist man freier. Ich kann die Pausen setzen wie ich möchte und den Charakter von Grund auf neuzeichnen. Man hat alle Möglichkeiten. Das macht das Hörspiel für mich einfach spannender und interessanter.

Kommen wir zu deiner Rolle bei „Anomalia“ – Kyle Miller in deinen Augen Rabenvater oder Helikopter-Papa?

Weder noch muss ich sagen. Ich bin selber Papa von 2 wundervollen Kindern. Und man erwischt sich selbst oft in solchen Situationen in denen man nicht weiß was man da gerade macht oder machen soll – entweder man ist zu streng und damit möglicherweise Helikopter oder man lässt sie gehen und machen und endet als Rabenvater, wenn alles aus dem Ruder läuft. Ich finde Kyle macht das ziemlich gut. Er unterstützt, hält den Rücken frei und ist da, wenn er mal gebraucht wird. Das ist meiner Meinung nach das Wichtigste und Beste was man als Vater machen kann. Kinder sind, egal welchen Alters, eigenständige Menschen denen man auf Augenhöhe begegnen sollte und die auch ihre Fehler machen dürfen und sollen. Ich sehe meine Aufgabe als Vater darin da zu sein, wenn es Probleme gibt oder Fragen und meine Kinder auf ihrem Weg zur Selbstständigkeit zu unterstützen. Und das sehe ich auch bei Kyle – dufter Typ.

Dein Hörspiel-Held aus der Kindheit?

Benjamin Blümchen – #JürgenKluckert #Love

Berühmte letzte Worte…

Sein oder nicht sein? Nicht sein – wetten?